GESCHICHTE DES PREBELOWER KINDERLAND

(mit * gekennzeichnete Abkürzungen werden am Ende des Textes erklärt)

Die Grundstücke "Acker in der Prebelower Breite" und "Acker in den Eichstücken" wurden 1928 durch den Kreis Ostprignitz von einem Landwirt erworben. Im Frühjahr 1943 wechselte der Besitz in die Hände der Nationalsozialisten.

Mit Wirkung vom 01.01.1951 wurde der volkseigene Betrieb Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf gem. SMAD*-Befehl Rechtsträger. Die Bewirtschaftung erfolgte unter der Leitung der FDJ* durch Betriebsangehörige des Betriebes. Die Finanzierung der Investitionen basierte auf Beschlüssen der Partei- und Staatsführung der DDR und wurde aus dem Staatshaushalt vorgenommen.

Die letzte Volkskammer der DDR beschloss die Überleitung der Zentralen Pionierlager in die Anlagevermögen der Trägerbetriebe. Nachdem bereits 30 dieser Objekte von den Betrieben verkauft oder stillgelegt waren, wurde die THA* beauftragt (Gespräch Frau Merkel, Herr Rohwedder) Lösungen zum Erhalt der restlichen Objekte zu finden. Die einzelnen Länder hatten sich zu entscheiden, welche mittlerweile in "Kindererholungszentren" umbenannte Einrichtung erhaltenswert seien.

Prebelow erschien auf dieser Liste nicht. Während alle anderen Objekte in Kommunal- oder Landeseigentum überführt wurden, konnte der 1991 gegründete Prebelower Kinderland e.V. nach hartnäckigem Ringen mit THA* / TLG*, Jugendministerium, HSG i.L.* und anderen Institutionen das Objekt kaufen, da der e.V. schon einen großen Teil des Geländes aus privater Hand langfristig gepachtet hatte.

Vor der Wende fanden Ferienangebote für über 1000 Kinder je Durchgang zum Kostenbeitrag zwischen 7 und 12 Mark statt. Dabei waren in Prebelow viele Kinder und Jugendliche aus sozialistischen Ländern und auch aus dem Ausland "NSW" (hieß damals, "Nicht sozialistisches Wirtschaftsgebiet") zu Gast . Außerhalb der Ferienzeit wurde das Lager zu paramilitärischen Ausbildungszwecken genutzt

(ZV*, GST* usw.), Kapazität damals 1200 Betten.

Ende 1990 wurde die Einrichtung vom Trägerbetrieb "Hennigsdorfer Stahl GmbH" geschlossen. Ab Herbst 1991 sollte mit ABM- Kräften der Abriß beginnen. Es gelang, diese Vorhaben abzuwandeln und ab Mai 1992 erhielt der Prebelower Kinderland e.V die Erlaubnis zur Bewirtschaftung. Bis 1996 hat der Geschäftsführer Jürgen Wolf persönlich für alles gehaftet.

Seit 1992 hat der Prebelower Kinderland e.V. das Objekt rekonstruiert und umfangreiche Investitionen getätigt:

  •                                 2 Kinderspielplätze mit Drahtseilbahn
  •                                 Rekonstruktion aller ganzjährig nutzbaren Unterkünfte, besonders im Sanitärbereich,
    dazu neue Möbel, Matratzen und Kopfkissen
  •                                Rekonstruktion der Großküche
  •                                Trinkwasserenteisung
  •                                 Umstellung der zentralen Heizung auf Heizöl
  •                                Tischtennisplatten für außen und Turnierplatten für innen
  •                                Rekonstruktion der Mehrzweckhalle
  •                                 Neubepflanzung von mehr als 120 Bäumen und über 600 Gehölze
  •                                Rekonstruktion der Heizung und Sanitärbereich im "Haus am Wald" und "Haus am See"
  •                                 Rekonstruktion von Ab- und Trinkwasser - Bauabschnitt I
  •                                Anschaffung von Kommunaltechnik (Multicar, Rasentrack, Großreinigungsgeräte, Laubsauger usw.)
  •                                 Rekonstruktion der Einfahrt, Straße, Tor, Bootssteg und Sportplatz
  •                                 Rekonstruktion des FZZ FreiZeitZentrums

SMAD = Sowjetische Militärische Administration in Deutschland

FDJ = Freie Deutsche Jugend (Jugendorganisation der DDR)

THA = Treuhandanstalt